Noch einmal zwanzig sein...
Ja, das hätte schon was.
Aber müsste ich mich entscheiden, würde ich die 30 wählen. Naja, eine Kombination wäre toll: Figur und Fitness wie mit zwanzig, aber die Erfahrung dieser zehn... äh... inzwischen elf Jahre mehr möchte ich nicht missen.
Mit 19 habe ich mein Abi gemacht. Und ich hab mich für erwachsen gehalten. War ich ja auch. Ich bin ausgezogen und konnte sehr gut auf eigenen Beinen stehen.
Mit 21 hat mein Alex mir den Ehering angesteckt. Unsere erste gemeinsame Wohnung mit eigenem Mietvertrag. Inzwischen hatte ich gelernt, (ein wenig) zu kochen, Wäsche zu waschen und Behördengänge zu meistern.
Doch wenn ich so zurückdenke, muss ich sagen:
Ich hatte keine Ahnung.
Einerseits war es toll, unbeschwert. - Obwohl... Ich hab mir damals über Dinge, die mir aus heutiger Sicht klein und unwichtig erscheinen, die größten Sorgen gemacht.
Andererseits: Ich weiß heute zwar mehr über Schwierigkeiten und Herausforderungen. Aber ich lebe dadurch bewusster, tiefer und befreit.
Ich dachte damals, jeder, der möchte, bekommt ein Baby, ein gesundes. Doch das ist nicht so. Viele meiner Freundinnen hatten Fehlgeburten, manche mehrere. Andere warten vergeblich auf den zweiten Strich, der ihnen sagt: Es hat endlich geklappt. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch nach der Geburt das Glück noch lange nicht besiegelt ist, wenn man darauf wartet, dass alles perfekt ist.
Damals war es mir wichtig, was andere über mich dachten, auch wenn ich es nie zugegeben hätte. Ich wollte, dass andere sahen, was ich alles konnte, bewunderten, was ich tat.
Ich war nachtragend, konnte Verletzungen nicht loslassen, grübelte darüber, wie dies oder jenes wohl gemeint war. Man kann sagen: Ich nahm das Leben sehr schwer, obwohl es damals noch so viel leichter war als heute.
Ich hatte Zeit und habe es nicht zu schätzen gewusst. Auch den Wert anderer Menschen, Familie und Freunde, kannte ich mit zwanzig noch nicht.
Und über so manchen Gedankengang von früher muss ich heute lachen, weil unlogisch, naiv und oft zu ernst.
Lektionen der vergangenen elf Jahre
Ich habe gelernt, dass Umstände nicht ausschlaggebend sind für Glück und Zufriedenheit. Es geht vielmehr um den Blickwinkel und unsere Entscheidung, das Leben in all seinen Facetten anzunehmen. Oder es abzulehnen, doch dann verpassen wir auch so viele atemberaubende Momente. Küsse von Gott. Geschenke unendlicher Liebe.
Heute liebe ich das Jetzt. Mit zwanzig haderte ich mit so manch vergangenem Moment, suchte in anderen Menschen die Erfüllung meiner Sehnsüchte und erwartete das Glück in der Zukunft.
Ich, dass nur eine Meinung zählt, die meines Vaters im Himmel. Und ich kann die Dinge, die ich tue, von Herzen und in Freiheit tun, ohne Angst vor der Bewertung anderer Menschen zu haben - meistens.
Menschen sind unterschiedlich. Jeder hat seine eigene Geschichte. Ich weiß nichts vom anderen, auch wenn ich ihn kenne. Was hat ihn geprägt, zu dem gemacht, der er ist? Ich urteile heute nicht mehr so schnell. Kann Unterschiedlichkeiten akzeptieren und sogar wertschätzen.
Ich habe in diesen elf Jahren noch viele wichtige Lektionen gelernt. Sie sind mir nicht alle bewusst und auch die, die es sind, kann ich hier nicht alle auflisten.
Vergebung. Frieden. Gelassenheit.
Ich liebe das Leben. Lasse mich gern von Gott beschenken. Und auch meine 31 Jahre sehe ich als Segen. - Obwohl Alex mich manchmal damit aufzieht, dass ich älter bin als er. 🙂
Mein Geburtstag ist schon fast einen Monat her. Aber ich bin ja immer noch im Nachhol-Modus 🙂
Jedenfalls verlief der Tag nicht so wie geplant. Ich habe lange überlegt, ob ich jemanden einladen sollte und hatte mich zwei Tage davor entschieden, einen gemütlichen Nachmittag mit meinen Freundinnen zu verbringen.
Doch am Vormittag ging es Emma überhaupt nicht gut und ich war total kaputt. Alex musste ausgerecht an diesem Tag länger in der Schule bleiben und ich wusste nicht, wie sich Emmas Zustand und Laune entwickelt würden. Also beschloss ich, die Kaffeerunde abzusagen.
Ich war schon etwas traurig darüber, aber wir hatten trotzdem einen schönen Nachmittag als Familie. Alex hatte schon vorher meine überteuerte Lieblingstorte gekauft. Und dann haben wir einen Spaziergang gemacht. Es war herrlich. Die Luft war schön. Leider nicht sonnig genug, um die Mädels in schicke Kleidchen zu stecken, aber die Fotos sind trotzdem süß geworden, wie ich finde. Und vor allem halten sie die Erinnerung an einen trotzdem-schönen Nachmittag fest.
Ähm... nein, es hat nicht geregnet...
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Emmas Lieblingsblumen...
Graskonfetti 🙂
Wie seht ihr das denn mit dem Älterwerden?
Liebe Regina,
du siehst so glücklich aus und hast eine wunderschöne Familie!
Du hast recht, die Erfahrungen, die das Leben lehrt sind sehr kostbar und machen mich auch immer abhängiger von Gott und schenken einen inneren Frieden, auch wenn es um mich herum stürmt.
Gott segne dich in deinem neuen Lebensjahr!
Vielen Dank, Anita! Das bin ich wirklich!!
… Ich hoffe ja, dass ich auch mit 41 noch so denken werde 🙂
Hallo liebe Regina,
Erstmal Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag
Ich finde deine Blogeintrag sehr gut geschrieben, finde mich da auch wieder, hihi, doch mein nächster Geburtstag wird schon die 34
Doch ich würde auch nicht wieder zurück wollen, all die Erfahrungen und wertvollen Erfahrungen die mich stärker und geduldiger gemacht haben, helfen mir heute das Leben locker zu nehmen (na ja …. Nicht immer man lernt ja irgendwie nie aus)
Liebe Grüße
Naemi
Dankeschön Naemi!
Ich falle auch manchmal noch zurück in meine alten Denkmuster, aber ich wirklich dankbar und erleichtert, dass ich nicht mehr das naive und unsichere Mädchen von damals bin…